Über die Lage in Syrien seit der Revolution im März 2011 wird viel diskutiert, aber trotzdem scheint das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen nicht bewusst zu sein oder zumindest zu keinen ausschlaggebenden Reaktionen in der deutschen Gesellschaft und Politik zu führen. Und es stellt sich auch die Frage, wer diskutiert – denn meist sind es gerade nicht diejenigen, die die dortige Situation selbst erfahren haben und Wissen aus erster Hand vermitteln könnten. Statt mit die Syrer_innen wird über sie gesprochen.
Das deutsch-syrische Projekt „Adopt a Revolution“ will daran etwas ändern. Seit Ende 2011 engagieren sich hier Syrer_innen in Deutschland, vernetzen sich mit Menschen in Syrien, unterstützen sie und sprechen über die Menschenrechtsverletzungen, die Inhaftierungen und die Gewalt. Die beiden Vortragenden Mohammed Al Dimshaki und Mohammed Khatib, unterstützt durch die Dolmetscherin, legten in ihrem Vortrag bei IBIS e.V. ihre Erfahrungen in Syrien und ihre Sicht auf die dortigen Geschehnisse und deren Rezeption in Deutschland und dem Rest der Welt dar. Sie riefen zur Solidarität auf, dazu, zu diskutieren und dabei die Sicht Betroffener nicht außer Acht zu lassen. Anschließend war für die etwa 15 Zuhörer_innen noch Zeit, Fragen an die Vortragenden zu stellen und über ihre eigenen Einschätzungen zu sprechen.