Weltflüchtlingsproblematik war Thema beim Neujahrsempfang der UNO-Flüchtlingshilfe in Oldenburg
Rund einhundert Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft waren der Einladung des Leiters der UNO-Flüchtlingshilfe für Norddeutschland, Prof. Dr. Reinhold Friedl, zum traditionellen Neujahrsempfang im Café IBIS und IBIS Halle gefolgt, darunter viele junge Menschen.
Nach einem Grußwort von Uwe Erbel, Leiter der Interkulturellen Arbeitsstelle IBIS e.V., gab Friedl einen Überblick über die aktuelle Weltflüchtlingssituation. Es gäbe, so Friedl, gegenwärtig 65,3 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene auf der Welt, die höchste Zahl seit dem 2. Weltkrieg.86 Prozent der Flüchtlinge und Vertriebenen weltweit werden von Entwicklungsländern aufgenommen.
Nach dem schrecklichen Attentat von Berlin stellte Friedl klar: „Asyl und Terrorismus sind nicht miteinander vereinbar. Die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 schließt klar Personen aus, die schwere Verbrechen begangen haben. Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) ist überzeugt davon, dass es von großer Bedeutung ist, die Integrität des Asylsystems zu bewahren.“
Ehrengast war Khadra Sufi, die 1980 in Mogadischu, Hauptstadt Somalias, geboren wurde. Die TV-Moderatorin, Autorin und Gründerin einer Modelinie erzählte im Gespräch mit Friedl eindrucksvoll von ihrem dramatischen Flucht- und Lebensschicksal. Khadra Sufi konnte dem Bürgerkrieg in Somalia entkommen und gelangte als Flüchtlingskind mit ihrer Familie über die Fluchtstationen Kenia und Ägypten nach Deutschland, wo sie Karriere machte. Geschildert hat sie das in ihrem Bestseller „Das Mädchen, das nicht weinen durfte“.
Zum Abschluss führten junge Flüchtlinge ergreifende Szenen aus ihrem selbst entwickelten Theaterstück „Heimat ist kein Land“ auf.
(Textauszüge von Prof.Dr. Reinhold Friedl)
Zum Nachlesen hier die ganze Rede Friedls:
Neujahrsempfang 2017 Rede Friedl pdf
Khadra Sufi
(c) Harry Köster
Prof. Dr. Friedl
(c) Harry Köster
Khadra Sufi, Prof.Dr.Reinhold Friedl, Rita Schilling, Uwe Erbel (v.l.n.r.)
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