Landkreis Friesland 07.01.2025 | Die Menschenrechtsorganisation IBIS e.V. hat ab Januar 2025 die Fachberatung zu Eingaben an die niedersächsische Härtefallkommission vom Deutschen roten Kreuz (DRK) KV Aurich e.V. übernommen. Die Härtefallkommission berät über das Aufenthaltsrecht von Schutzsuchenden in Deutschland, deren Asylantrag abgelehnt wurde.
Als Härtefall gilt, wenn Schutzsuchende trotz einer Ablehnung ihres Asylantrags dringende Gründe dafür haben, eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Im Zuge einer Härtefalleingabe müssen Betroffene nachweisen, dass sie besonders gut in Deutschland integriert sind, bspw. durch gute Sprachkenntnisse, Anstellung und ein ehrenamtliches Engagement.
Bisher wurde die Beratung von Margret Oncken-Kruse beim DRK in Aurich gemeinsam mit dem Verein kargah e.V. aus Hannover ausgeführt. Mit Renteneintritt von Oncken-Kruse übernimmt Mona Ihmeidat von IBIS e.V. die Tätigkeit und berät seit Jahresbeginn gemeinsam mit kargah e.V. Personen in ganz Niedersachsen. „Eine Härtefalleingabe einzureichen ist meist die letzte Möglichkeit für Betroffene auf eine Bleibeperspektive in Deutschland. Der Austausch mit dem DRK und kargah hilft sehr dabei, diese verantwortungsvolle Tätigkeit zu übernehmen“, so Ihmeidat.
Die Härtefallberatung wird bei IBIS im Landkreis Friesland angesiedelt, um den ländlichen Raum weiterhin so stark zu adressieren, wie es das DRK gemacht hat. Die Fachberatungsstelle ist unabhängig von der niedersächsischen Härtefallkommission und kann im Vorfeld einer Härtefalleingabe sowie begleitend zum Härtefallverfahren angefragt werden. Sie leistet die fachliche Beratung von Flüchtlings- und Migrationsberatungsstellen sowie die Einzelfallberatung von Hilfesuchenden. Das umfasst u.a. die Härtefalleingaben von Betroffenen zu begleiten oder zu Alternativen zu beraten.
Die Vereine kargah und IBIS können außerdem für Vorträge angefragt werden und stellen Informationen zur Härtefalleingabe bereit. Sie kooperieren mit Sozialberatungsstellen, ehrenamtlich engagierten Unterstützerinnen und Unterstützern von Geflüchteten, sowie Trägern der Jugendhilfe und Erwachsenenbildung. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos. Die Fachberatung wird vom Land
Niedersachsen gefördert.
Kontaktinformationen
IBIS e.V.
Hauptstraße 80
26452 Sande
Frau Mona Ihmeidat
04422 / 601 360 6
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