Auch Menschen ohne Papiere haben ein Recht auf Gesundheitsversorgung
Anlรคsslich des Weltgesundheitstages am 7. April fordert die Bundesarbeitsgruppe Gesundheit/Illegalitรคt, die Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere dringend zu verbessern. โDer Staat kommt seiner Pflicht nicht nach, mit aktiven Maรnahmen sicherzustellen, dass alle Menschen sanktionslos vom Menschenrecht auf Gesundheit Gebrauch machen kรถnnenโ, kritisiert die Bundesarbeitsgruppe. Im Krankheitsfall haben Menschen ohne Papiere groรe Schwierigkeiten, angemessen medizinisch behandelt zu werden.
Dies dokumentiert die neue Broschรผre โKrank und ohne Papiereโ, die heute, am 7. April verรถffentlicht wird. Darin stellt die Bundesarbeitsgruppe Menschen vor, die sich teilweise schon lange ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland aufhalten und hiervon Krankheit betroffen sind. Aufgefรผhrt werden Beispiele aus der Praxis von Organisationen und Beratungsstellen, die seit vielen Jahren unversorgte Menschen ohne Papiere notdรผrftig und meist ehrenamtlich dabei unterstรผtzen, medizinische Hilfe zu finden. Die Beispiele machen deutlich, dass durch gegenwรคrtige gesetzliche Zugangsbarrieren zum Gesundheitssystem eher Komplikationen und Chronifizierungen in Kauf genommen werden, als den Menschen schnell und unbรผrokratisch Leistungen zukommen zu lassen.
โIn jedem der geschilderten Fรคlle ist ein sofortiger und ungehinderter Zugang zum Gesundheitssystem ethisch notwendig und rechtlich gebotenโ, schreiben die Verfasser. Sie weisen zudem daraufhin, dass das skizzierte Problem lรคngst nicht mehr nur Menschen ohne Papiere betrifft. Die lokalen Anlaufstellen werden zunehmend auch von EU-Bรผrgern ohne Krankenversichertennachweis und Nicht-Versicherten ohne Migrationshintergrund aufgesucht.
In der Bundesarbeitsgruppe Gesundheit/Illegalitรคt haben sich รผber 80 Organisationen und Einzelpersonen aus der medizinischen Praxis, aus Kirchen und Wohlfahrtsverbรคnden, der Wissenschaft, Kommunen und nichtstaatlichen Organisationen zusammengeschlossen. Viele Mitgliedsorganisationen leisten notdรผrftig humanitรคre medizinische Hilfe fรผr unversorgte Menschen ohne Papiere.
Mehr Informationen sowie die Pressemitteilung der Diakonie und die verรถffentlichte Fallsammlung stehen unter diesem Link: https://www.diakonie.de/broschueren/gesundheitsversorgung-fuer-menschen-ohne-papiere/