Mittelmeer-Kapitän berichtet von Rettungseinsätzen
Am Samstag, den 19. Januar 2019, findet um 14.00 Uhr im Café IBIS in Oldenburg der norddeutsche Neujahrsempfang der UNO-Flüchtlingshilfe statt. Bereits zum elften Mal lädt Prof. Dr. Reinhold Friedl, Leiter der UNO-Flüchtlingshilfe für Norddeutschland, zu der traditionellen Veranstaltung ein.
Auch in diesem Jahr steht der Empfang thematisch im Zusammenhang mit den weltweiten Flüchtlingsbewegungen und der Arbeit des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, dessen nationaler Partner die UNO-Flüchtlingshilfe ist. Nach einem Grußwort von Uwe Erbel, Geschäftsführer der Interkulturellen Arbeitsstelle IBIS e.V., leitet Friedl mit einem kurzen Beitrag über aktuelle Aspekte der Flüchtlingssituation in die Thematik ein.
Diesjähriger Ehrengast des Neujahrsempfangs ist Kai Kaltegärtner, der Kapitän des Mittelmeer-Rettungsschiffes „Juventa“ der Organisation „Jugend rettet e.V.“ war. Er wird von seinen Erfahrungen bei Rettungseinsätzen im Mittelmeer berichten. Bei einem dramatischen Einsatz, der durch die internationale Presse ging, hatte die „Juventa“ 400 Menschen an Bord genommen und war dadurch nahezu manövrierunfähig. Das Schiff geriet selbst in Seenot, umringt von untauglichen Booten mit Frauen und Kindern, die ebenfalls in Lebensgefahr waren. Inzwischen wurde die „Juventa“ von italienischen Behörden beschlagnahmt und liegt im Hafen von Trapani auf Sizilien fest. 2018 starben bei der riskanten Mittelmeerüberquerung in zerbrechlichen Booten mehr als 2100 Menschen. Darum hatte die UNO-Flüchtlingshilfe 2018 beispielsweise die Seenotrettung von „Mission Lifeline“ im Rahmen ihrer Projektförderung unterstützt.
Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt vom „Chor der Vielfalt“, in dem Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam singen. Der Eintritt ist frei, für Kaffee, Tee und Kuchen ist gesorgt, Spenden zugunsten von IBIS und der UNO-Flüchtlingshilfe sind möglich.