30 Jahre IBIS e.V. – 2020 bis 2024

Chronik 2020-2024

Die Arbeit von IBIS e.V. ist in den Jahren ab 2020 stark durch die Pandemie beeinflusst. Viele Veranstaltungen und Angebote müssen in kleinerer Zahl, draußen oder online stattfinden. Der Verein führt im Winter 2022, gemeinsam mit einem Arzt, eine freiwillige Impfaktion mit Sprachmittlung durch.

Die Antidiskriminierungsstelle (ADS) von IBIS e.V. berät mit Beginn der Pandemie mehr als zuvor und berichtet, dass sich diskriminierende Bedingungen und Lebenssituationen von Menschen, die oft ohnehin benachteiligt waren, über den Pandemiezeitraum verfestigt haben.

Im September 2020 beginnt das Projekt „Argumentationstrainings gegen Rechts-extremismus, Antisemitismus und Rassismus”, dass durch die Pandemie verschärften Antisemitismus und Verschwörungs-ideologien, aber auch Rassismus und Sexismus aufgriff. Insgesamt nehmen, auch im Rahmen des eines Folgeprojekts mit Fokus auf Präsenztrainings, bis Februar 2022 1.000 Personen an den Trainings teil. Das Projekt gewinnt 2021 den Integrationspreis der Stadt Oldenburg.

Auch zur Bundestagswahl 2021 wird IBIS e.V. aktiv, führt Gespräche mit Vertretungen verschiedener Parteien und organisiert eine Paneldiskussion mit Politiker_innen für Kinder und Jugendliche – den „Dialog der Generationen”. Im Herbst 2022 besuchen mehrere Kommunalpolitiker_innen, die bei den Landtagswahlen im selben Jahr kandidieren, den Verein.

Erstmalig bietet IBIS e.V. 2021 einen Hauptschulabschlusskurs, gemeinsam mit der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB), für junge geflüchtete Menschen zwischen 19 und 26 Jahren an. Mit diesem Angebot wurden Teilnehmende angesprochen, die keinen bzw. keinen anerkannten Schulabschluss vorweisen können und aufgrund ihres Alters keine Regelschulen mehr besuchen dürfen. Dieses Angebot wurde auch über die nächsten Jahre fortgeführt. Um den Teilnehmenden aller Deutschkurse das Lernen unter Pandemiebedingungen zu erleichtern, erschafft der Verein im selben Jahr eine virtuelle Lernumgebung, das Lern-managementsystem (LMS). Um auch Teilnehmenden mit niedrigem Einkommen die Nutzung zu ermöglichen, stellte IBIS e.V. ihnen Tablets zur Verfügung.

Für in Deutschkursen tätige Lehrkräfte, Sprachmittelnde, sowie im Bereich der Migration tätige Haupt- und Ehrenamtliche wurden über die Jahre verteilt mehrere Schulungen und Fortbildun-gen angeboten, viele davon im Rahmen des niedersachsenweiten Netzwerkprojektes AMBA II und III.

Die Asylverfahrensberatung ist auch in der Corona-Pandemie in der Erstaufnahmeeinrichtung Oldenburg/Blankenburg tätig und klärt Asylsuchende über ihre Rechte auf. Das Psychosoziale Zentrum (PSZ) von IBIS e.V. ruft 2022 das Projekt „Familien im Zentrum” (FiZ) ins Leben, welches sich an traumatisierte Geflüchtete richtet, insbesondere Kinder, Jugendliche und Familien. Das Projekt besteht aus psychologischer Perspektivberatung, psychologischen Einzel- und Gruppen-angeboten, sowie verschiedenen entlastenden Angeboten unter dem Motto „Gemeinsam Aktiv!”. Haupt- und Ehrenamtliche, die mit geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Familien arbeiten können sich durch Workshops oder Broschüren von IBIS e.V. weiterbilden. Die Förderung stammt von der Europäischen Union.

Im Jahr 2021 beginnt das Projekt „Sprachraum und Gesellschaft”, in welchem sich zweimal die Woche Ehrenamtliche mit Menschen zusammenfinden, die Deutsch lernen wollen. Die Zahl der Teilnehmenden steigt schnell an. Innerhalb des Projektes wurden neben den wöchentlichen Treffen auch gemeinsame Ausflüge unternommen. Das Projekt endet im Dezember 2023.

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