30 Jahre IBIS e.V. – 2016 bis 2019

Chronik 2016-2019

Seit 2018 können Ehrenamtliche „Chancen-patenschaften“ abschließen. Dabei handelt es sich um das Projekt „Menschen stärken Menschen“ des BMFSFJ, an dem IBIS e.V. sich beteiligt. Die Patenschaften sind dafür da, dass zwei Personen oder Familien mit einer kleinen finanziellen Unterstützung gemein-same Aktivitäten unternehmen können. Die Gelder können z.B. für Eintrittsgelder für sportliche und kulturelle Veranstaltungen verwendet werden. Dadurch soll die Teilhabemöglichkeit von sozial und finanziell benachteiligten Menschen bzw. Familien erhöht werden. Seit 2018 sind durch das Projekt über 740 Patenschaften gefördert worden (Stand 2023).

Ab 2017 führt IBIS e.V. das Projekt „Koordinie-rung, Qualifizierung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements für geflüch-tete Menschen” durch. Im Projekt werden Ehrenamtliche und Integrationslots_innen an geflüchtete Personen bzw. Familien vermittelt. Die Ehrenamtlichen begleiten und unterstützen Menschen, die nach Oldenburg flüchten mussten, im Alltag. Das Projekt läuft bis 2019 und wird durch die die Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert.

Der Bedarf an Deutschkursen in Oldenburg steigt rasant; in der Vergangenheit wurden etwa sechs bis acht Kurse parallel angeboten. Nun sind es in der Spitze 24 Kurse unterschiedlichster Art, die der Verein organi-siert. Um alle Deutschkurse in gut ausgestatteten und hellen Räumen unterbringen zu können, zieht IBIS e.V. erneut um. Nach zahlreichen Deutschkursen für Geflüchtete wird das Angebot durch die Verknüpfung von Deutschlernangeboten mit kultureller Bildung ergänzt: Geflüchtete lernen Deutsch mit Musik, Theater, Malen und Töpfern.

Der ebenfalls große Bedarf im Landkreis Friesland führt zu einer Expansion. Es wird IBIS-Friesland gegründet. In der neuen Zweigstelle werden ebenfalls Migrations-beratung und Deutschkurse an den Standorten Varel, Sande, Jever, Schortens und Bockhorn, auch mit kursbegleitender Kinder-betreuung, angeboten. Der Verein beschäf-tigt inzwischen durchschnittlich über 80 Personen. Hinzu kommen freiberufliche Honorarkräfte.

Um die politische Partizipation von Menschen mit Migrationsbiografie zu erweitern, wird ihre Beteiligung an politischer Gremienarbeit unterstützt. Bei jungen Erstwählenden mit Migrationsgeschichte wird in einer überregionalen Kampagne für die Beteiligung an der niedersächsischen Kommunalwahl geworben. 2017 wird ein Fachbereich gegründet, der mobile Beratung gegen Rechtsextremismus ins Leben gerufen. Zwei IBIS-Mitarbeiter informieren flächen-deckend über rechtsextreme Strukturen und Entwicklungen in der Weser-Ems-Region. Die Gelder können z.B. für Eintrittsgelder für sportliche und kulturelle Veranstaltungen verwendet werden. Der Verein hat seit 2018 in Oldenburg und Umgebung ca. 740 Patenschaften vergeben.

Das bei IBIS e.V. bereits im Jahr 2000 auf die besondere Situation von Geflüchteten angepasste Lehrbuch für Deutsch „Ach so“ wird in einer Neuauflage herausgebracht und findet bis weit nach Österreich reißenden Absatz. Um den Bedarf zum Weiterlernen zu decken, wird zusätzlich ein Arbeitsbuch entwickelt und heraus-gebracht. Erst deutlich später ziehen die renommierten Verlage nach.

Im Netzwerkprojekt „AMBA” schließt IBIS e.V. sich mit mehreren Beratungsstellen in Niedersachsen zusammen, um gemeinsam die Qualität der Arbeit mit Geflüchteten niedersachsenweit weiterzuentwickeln und in den Erstaufnahmeeinrichtungen und in ausgewählten Kommunen spezialisierte Beratung anzubieten. IBIS e.V. beschäftigt hierzu zunehmend neben Sozialarbeiter_innen auch ausgebildete Jurist_innen. Erstmals wird durch IBIS e.V. auch im neu gegründeten Ankunftszentrum Fallingbostel Beratung im Asylverfahren angeboten.

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