2010 entwickelt IBIS e.V. in den neuen Räumen ein neues mehrtägiges Kultur-programm („Come together“), das dem Oldenburger Publikum im Frühjahr und im Herbst 2010, 2011 und 2012 professionelle Künstler_innen mit Migrationsgeschichte aus den Sparten Musik, Kabarett, Performance, Chor und Tanz vorstellt.
Des Weiteren beginnen Menschen mit Fluchtbiografie, die bei IBIS e.V. beraten wurden, zusammen mit einem engagierten Theaterregisseur ein Projekt, das sehr erfolgreich wird: Sie inszenieren ein Musical, das ihre Fluchterfahrung durch Musik und Tanzdarstellung beschreibt und den Zuhörenden unter die Haut geht. Das Musical „Akêu djôro nana / Der lange Weg zum Glück“ tourt 2010 bis 2012 durch mehrere Städte in Deutschland, tritt in Schulen auf und erhält den Integrations-preis der PSD Nord Bank eG und der Nordwest-Zeitung.
Das Deutschkurs-Angebot wird ausgeweitet – es werden spezielle Sprachkurse für Frauen und Jugendliche sowie für Menschen mit Migrationsbiografie mit Alphabetisierungs-bedarf, eingerichtet.
Eine einjährige Vollzeitschulung „Qualifizie-rung von Migranten und Migrantinnen im Gesundheitswesen“ wird im Rahmen des im Vorjahr begonnenen XENOS-Projektes durch-geführt. Sie richtet sich an Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, die sich weiterbilden, um mit ihrer Mehrsprachigkeit und ihren bereits erworbenen Kompetenzen im Gesundheitsbereich arbeiten zu können. Des Weiteren fanden im Rahmen dieses Projekts interkulturelle Trainings für Mitarbei-tende im Gesundheitswesen statt.
Die Druckerei und der IBIS-Verlag produzieren Schriften zur Förderung der inter-kulturellen Arbeit, der Beratung von Geflüchteten und der Umsetzung der Menschenrechte.
Der Verein mietet 2011 weitere Räume in der Kaiserstr. 29 an, so dass sich IBIS e.V. dort über 2 Etagen erstreckt. Somit können nahezu alle Integrationskurse in eigenen Räumen durchgeführt werden.
Im gleichen Jahr startet IBIS e.V. mit der IBIS-Lernförderung. Der Verein ist einer der ersten Träger, der nach dem neuen „Bildungs- und Teilhabepaket” Nachhilfe für Kinder und Jugendliche organisiert. Als Förderkräfte wurden und werden bis zum heutigen Tag hauptsächlich Studierende der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg eingesetzt. Wichtig war von Anfang an, die Eltern in den Lernprozess ihrer Kinder einzubeziehen und das Lernumfeld im Konzept zu berücksichtigen. Seither nehmen ungefähr 100 Kinder und Jugendliche pro Jahr an der Lernförderung teil.
Im Zuge notwendiger räumlicher Erweiter-ungen wird im Jahr 2012 das Gebäude Klävemannstraße 14 angemietet. Damit hat der Verein nun drei Standorte (Klävemannstr. 14 / Klävemannstr. 16 / Kaiserstr. 29).
2012 wird die Beratung nach Flucht durch die psychosoziale Beratungsstelle für besonders schutzbedürftige traumatisierte Geflüchtete ergänzt. Sprachkurse für Geflüchtete werden zunehmend auch außerhalb der IBIS-Räume angeboten, z.B. im Yezidischen Forum e.V. oder in Gemeindehäusern der Evangelischen Kirche, sowie in den kommunalen Gemein-schaftsunterkünften für Geflüchtete (in der Gaußstraße in Oldenburg und Cloppen-burger Straße in Oldenburg).
2012 übernimmt IBIS e.V. die Projektleitung für das Antidiskriminierungsnetzwerk Nieder-sachsen. Im Rahmen dieses Netzwerks werden zahlreiche Informations- und Fortbildungsveranstaltungen an mehreren Orten in Niedersachsen durchgeführt.