30 Jahre IBIS e.V. – 1994 bis 2001

Chronik 1994-2001

IBIS e.V. wurde im Mai 1994 gegrรผndet. Grundlage war die Idee, eine รœbersicht รผber Angebote fรผr Migrant_innen in Deutschland zu schaffen und sich fรผr eine positive Migrationspolitik in Deutschland und die Vernetzung der Akteur_innen im Bereich Migration einzusetzen. Zudem sollte eine zentrale Informationsstelle fรผr alle Belange rund um das Thema Migration geschaffen werden. IBIS e.V. stand zunรคchst fรผr โ€žInterkulturelle Bildungs- und Informations-stelle“ und wurde spรคter in โ€žInterkulturelle Arbeitsstelle fรผr Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung e.V.“ umbenannt. Die Abkรผrzung des ursprรผnglichen Namens und der Ibis-Vogel als Symbol fรผr den Verein wurden beibehalten.

Anfangs stand fรผr den Verein die Sensibilisierung fรผr die Belange von Migrant_innen im Vordergrund, weshalb in den Jahren 1994 bis 2000 vor allem die ร–ffentlichkeitsarbeit ein zentraler Bereich bei IBIS e.V. war. Zudem wurde viel im kulturellen Bereich gearbeitet โ€“ es wurden beispielsweise Lesungen, Konzerte und Theaterstรผcke aufgefรผhrt. Die Arbeit mit nach Oldenburg migrierten Menschen wurde erst spรคter zu einer Kernaufgabe von IBIS e.V. weiterentwickelt. Im Laufe der Zeit kam die Aufklรคrungsarbeit an Schulen hinzu. In diesen ersten Jahren wurden mehrere Bildungs-programme ins Leben gerufen, wie zum Beispiel Sprachkurse โ€žArabisch fรผr Anfรคnger“ und โ€žTรผrkisch fรผr Fortgeschrittene“, ein Antirassismus- Workshop und die Interkulturelle Radiowerkstatt. Ab 1997 koordinierte IBIS e.V. eine Zeit lang die Oldenburge Aktivitรคten innerhalb der bundesweiten โ€žInterkulturellen Woche“ und entwickelte Arbeitskreise zu entwicklungs-politischen und interkulturellen Themen.

Ebenfalls 1997 grรผndete sich das โ€žNetzwerk Nordwest fรผr Migration und Entwicklungs-Politikโ€œ. Daraus resultierend kommt es zur Herausgabe einer regelmรครŸig erscheinenden Netzwerk-Zeitung. In Kooperation mit dem Netzwerk รผbernahm IBIS e.V. die Herausgabe der Netzwerk-Zeitung.

Ab 1998 nimmt der Verein IBIS e.V., der mittlerweile in die Donnerschweer StraรŸe umgezogen ist, intensiv am Prozess der Lokalen Agenda 21 teil und koordiniert den Arbeitskreis โ€žNord-Sรผdโ€œ. Im selben Jahr wird ein Bildungsurlaub zu den Themen โ€žGlobalisierungโ€ und โ€žAgenda 21โ€ organisiert. Der Verein gibt eine regelmรครŸig erschei-nende Netzwerkzeitung heraus und beginnt mit dem Aufbau einer interkulturellen Mediathek mit Videos und Rundfunk-mitschnitten fรผr die Bildungsarbeit an Schulen und Einrichtungen der Erwach-senenbildung.

Im Rahmen der antirassistischen Arbeit wird die โ€žInterkulturelle Schatzkiste“ entwickelt. Diese Schatzkiste beinhaltet verschiedene Bรผcher und andere Materialien zum Thema โ€žInterkulturalitรคtโ€ und โ€žZusammenlebenโ€. Sie wird als positives pรคdagogisches Methoden-paket zur Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen fรผr Integrationsthemen regel-mรครŸig an Schulen verliehen. Hierzu wird ein Arbeitsbuch fรผr Erzieher_innen und Lehr-krรคfte entwickelt sowie eine Broschรผre herausgebracht.

Im Rahmen der kulturellen Bildungsarbeit wird im Oldenburger Hallenbad eine mehr-gliedrige Veranstaltung, bestehend aus Konzert, Lesung und Theater unter dem Titel โ€ž1001 Inselโ€œ veranstaltet. Die aufwรคndige Installation im tropischen Ambiente, ver-bunden mit dem Transport von entwick-lungspolitischen Informationen, gewinnt den 1. Preis der Deutschen Welthungerhilfe, mit dem diese auf die Situation in den Lรคndern des globalen Sรผdens aufmerksam machen will.

Im Jahr 1998 wird die Ausstellung โ€žNach Mekka gewandt โ€“ Tod in der Migrationโ€œ im Oldenburger Landesmuseum organisiert. Thema sind muslimische Bestattungsregeln und die Mรถglichkeit, sie in Deutschland durchzufรผhren. Neben einer Landkarte muslimischer Friedhรถfe und zahlreicher Ausbildungsstรผcke wird in einem Begleitprogramm รผber die Schwierigkeiten und die Probleme mit Gesetzen und Behรถrden berichtet.

Mit der Veranstaltungsreihe โ€žLesereise um die Welt in 8 Stationenโ€œ werden 1999 acht Schrift-steller_innen aus acht Lรคndern zu Lesungen eingeladen. IBIS e.V. tritt 1999 dem โ€žInformations-verbund fรผr Asyl“ bei und versendet in Kooperation mit dieser zentralen Stelle Informationen und Dokumente zur Unterstรผtzung in Asylverfahren. Durch diese Arbeit erreicht der Verein einen hohen bundesweiten Bekanntheitsgrad.

Bis 2002 gehรถrten hauptsรคchlich Oldenburger_innen ohne Migrationsgeschichte zur Ziel-gruppe von IBIS e.V., danach bildeten sich immer mehr Angebote fรผr Menschen mit Migrationsbiografie heraus. In diesen Jahren werden dem weiterwachsenden Verein die Rรคume an der Donnerschweer StraรŸe zu klein. Im Mai 2000 zieht IBIS e.V. deshalb in die Alexanderstr. 48, in der neue und grรถรŸere Rรคumlichkeiten Platz zur Entfaltung bieten. Zu den wichtigsten internationalen Projekten dieser Zeit gehรถrt das โ€žWandmalprojekt“, bei dem zusammen mit Menschen mit Migrationsbiografie und Schรผler_innen der โ€žFachoberschule fรผr Gestaltungโ€œ ein Motiv im Namen der Agenda 21 auf eine Hausfassade gemalt wurde. Das 70 qm groรŸe Wandbild steht fรผr eine globale Weltsicht und wurde von den Kรผnstlerinnen Cony Gomez Silva aus Nicaragua und Esther Meyer-Velde aus Oldenburg erstellt.

Im IBIS-Verlag erscheint das Lehrbuch โ€žAch so! Deutsch als Fremdspracheโ€œ, dass im Jahr 2000 mit und fรผr Geflรผchtete und Menschen mit Migrationsbiografie entstand und bis heute deutsch-landweit fรผr Deutschkurse fรผr Geflรผchtete vertrieben wird. Es erschienen in diesem Zeitraum auch erste Ratgeber, die vom Informationsverbund Asyl herausgegeben wurden, sowie die Broschรผre โ€žWanderung, Flucht und Vertreibung โ€“ Geschichten von Oldenburger Frauenโ€œ und das Buch โ€žInterkulturelle Datenbanken und Webangeboteโ€œ.

Ab 2001 wird im Rahmen eines EU-Projektes die Vernetzung von Antidiskriminierungsstellen entwickelt und die Entwicklung von Qualitรคtsstandards fรผr Antidiskriminierungsstellen initiiert. Anfang Mรคrz 2001 geht der Verein erstmals mit der eigenen Internetprรคsenz www.ibis-ev.de online.

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