IBIS e.V. fordert: Geflüchtete sollen schnell verteilt und in Wohnungen untergebracht werden

Die Kritik an Sammelunterkünften für Geflüchtete wächst. Bewohner:innen und Menschenrechtsorganisationen kritisieren die oft monatelange Unterbringung in Aufnahmeeinrichtungen und großen Unterkünften der Landkreise.

Durch die Corona-Krise sind die Probleme größer geworden. Die Bewohner:innen haben Angst vor einer Corona-Infektion.

Laut Asylgesetz sollen Familien bis zu sechs Monate in der Aufnahmeeinrichtung wohnen. Geflüchtete ohne Familie müssen bis zu 18 Monate in der Aufnahmeeinrichtung wohnen. Das kann sogar verlängert werden. Diese Zeit ist viel zu lang. Es schließt diese Menschen von der Gesellschaft aus.

Die Geflüchteten sollten schnell verteilt werden. Aber nicht in große Unterkünfte. Wichtig ist, dass sie in Wohnungen leben dürfen. Wir fordern deshalb eine Änderung des Asylgesetzes.

In Sammelunterkünften besteht ein höheres Risiko für eine Infektion mit dem neuen Corona-Virus (SARS-CoV-2). Es kommt auf die Situation in der Unterkunft an. Dazu gehört die Anzahl der Menschen in einem Zimmer, die möglichen Abstände und die Sauberkeit.

Insgesamt besteht in Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften ein Risiko von 17 % für eine Ansteckung mit dem Corona-Virus. Das hat die Universität Bielefeld erforscht.

Unterkünfte sollten organisieren, dass Abstände möglich sind. Unterkünfte sollten organisieren, dass Menschen ein Einzelzimmer oder ein Familienzimmer bekommen.
Wenn es Infektionen in den Unterkünften gibt, müssen die Unterkünfte sofort aufgelöst werden.

Außerdem müssen sich die Bewohner:innen beschweren können. Dafür sollte es für alle Unterkünfte eine Person geben, die als Antidiskriminierungsbeauftragte:r arbeitet. Die Politik sollte die Unterkünfte besuchen und den Geflüchteten zuhören. Die Probleme der Bewohner:innen dürfen nicht klein geredet werden. Ihre Probleme und ihre Ängste müssen ernst genommen werden.

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