Rückblick Internationale Wochen gegen Rassismus 2019

 

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassimus, die in Deutschland seit den 1990er Jahren jährlich stattfinden, hat IBIS e.V. vom 11. März bis zum 22. März 2019 zu sechs Veranstaltungen eingeladen. Hier ein Rückblick zu den einzelnen Veranstaltungen:

 

Workshop:  Möglichkeiten und Grenzen selbstorganisierter Unterstützung für Betroffene rechter Gewalt

Am 11. März 2019 fand bei IBIS e.V.  der Workshop  „Möglichkeiten und Grenzen selbstorganisierter Unterstützung für Betroffene rechter Gewalt“ statt.

Rechte Gewalt ist alltäglich und kann sich in verschieden Formen äußern und die verschiedensten Motivationen haben. Rechte Gewalt zeigt sich zum Beispiel in Beschimpfungen, Abfälligkeiten, Bedrohungen, rassistischen Äußerungen und kann in körperliche Gewalt münden. Die Folgen dessen sind sehr individuell und situationsabhängig. Als Unterstützer_innen von Betroffenen rechter Gewalt, aber auch als Betroffene_r selbst ist es wichtig, seine (Handlungs-)Möglichkeiten und Grenzen zu kennen.

Ziel des Workshops war es, Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen, die man als Unterstützer_in für Betroffene von rechter Gewalt, aber auch als Betroffene_r selbst hat. Wie kann ich in verschiedenen Situationen handeln? Was gibt es für Grenzen, sowohl von Seiten der Betroffenen, als auch von meiner Seite? Diesen und noch weiteren Fragen sind wir in dem Workshop nachgegangen.

Danke an dieser Stelle an Lea und Josef, die den Workshop geleitet haben. Wir haben viel neues Wissen durch euch erworben. So haben wir uns darüber ausgetauscht, was Gewalt und rechte Gewalt bedeutet, wir haben gelernt, was Gewalt für Auswirkungen auf den Körper, aber auch auf die eigene soziale Umwelt haben kann. Eine Posttraumatische Belastungsstörung, kurz: PTBS, kann eine Folge von Gewalt, bzw. rechter Gewalt sein. Auswirkungen davon sind zum Beispiel Schlafstörungen, Nervosität, Alpträume, eine Isolation vom eigenen Umfeld und depressive Verstimmung. Außerdem haben wir Tipps zur Argumentation gegen rassistische Äußerungen erhalten. In der Gruppe konnten wir uns anhand von Fallbeispielen über die Möglichkeiten und Grenzen als Unterstützer_innen austauschen und diese besprechen. Wichtig ist es dabei immer die Wünsche der Betroffenen zu respektieren und situationsabhängig zu handeln. Alles kann, nichts muss!

Weitere Informationen gibt es unter:

https://mbt-niedersachsen.de/

https://soliport.de/

 

Hörspielmusical „Die Flucht“

Am Freitag, den 15.03. und am Samstag, den 16.03.2019 wurde bei IBIS e.V. das Hörspielmusical „Die Flucht“  aufgeführt. Begleitet wurde das Hörspiel musikalisch von dem Künstler_innenkollektiv „Honolulu Babies“, das Musiker_innen aus der Elfenbeinküste, dem Iran, Eritrea und Deutschland vereint. Diese haben gemeinsam mit Schüler_innen der Förderschule Wichern in Ganderkesee unter der Leitung von Reinhard Blank über mehrere Monate die Geschichte entwickelt, den Text eingesprochen und mit selbstkomponierter Musik unterlegt.

Die Geschichte erzählt von zwei Kindern auf der Flucht vor dem Krieg. Joachim aus Deutschland, der 1944 versucht dem Grauen des zweiten Weltkrieges zu entkommen und Akim aus Syrien, der 2015 vor dem syrischen Bürgerkrieg nach Deutschland flieht. Interessant war die Parallele, die zwischen den beiden Jungen aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Regionen gezogen wurde. Krieg ist überall auf der Welt und zu jeder Zeit etwas Schlimmes und zwingt Menschen dazu ihr Herkunftsland zu verlassen.

Das Hörspiel erzählt von den Strapazen, die der junge Akim auf seiner Flucht erleben muss. Dabei untermalen die Songs, die zwischen den einzelnen Sequenzen gespielt wurden die Geschichte auf besondere Art. Noch besser in die Geschichte eintauchen konnte man durch die Bilder, die während der Aufführung gezeigt wurden.

Die Halle war an beiden Tagen komplett besetzt und es waren zwei sehr schöne Abende. Wir freuen uns, dass das Hörspielmusical Ende dieses Jahres erneut aufgeführt wird. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.

 

Iranisches Neujahrsfest (Nouruz)

Am 19.03.2019 wurde im Café IBIS und in der IBIS-Halle das Iranische Neujahrsfest Nouruz gefeiert. An diesem Tag waren 175 Besucher_innen da und haben mit uns gefeiert. Es gab Live-Musik und es wurde getanzt, gut gegessen und getrunken. Iranisches Essen wurde gekocht und über die Zuckerwatte konnten sich vor allem die Kinder freuen. Das Tschahar Shanbe Suri Feuer wurde entzündet und so wurde dieser Brauch des iranisch-kurdischen Neujahrsfestes, das weltweit von mehr als 300 Millionen Menschen gefeiert wird, mit vielen Personen an diesem Abend geteilt. Die Besucher_innen konnten bei diesem Brauch über das Feuer springen und somit die bösen Geister des letzten Jahres vertreiben. Wunderkerzen wurden angezündet und es wurde ausgelassen getanzt.

 

Filmaufführung „Bleibeperspektive, eine machtvolle Praxis“

Am 20.03.2019 haben wir bei IBIS e.V. den Film „Bleibeperspektive, eine machtvolle Praxis“ gezeigt. Der Dokumentarfilm zeigt die Geschichte von drei Zugewanderten in Deutschland und verbindet ihre Bleibeperspektiven mit ihrem beruflichen Leben. Es wird erzählt von dem jahrelangen Kampf seine Familie nach Deutschland holen zu dürfen, von dem Wunsch arbeiten zu dürfen und sich selbst zu versorgen, was durch Gesetze und verschiedene Regelungen deutlich erschwert wird. Es äußern sich Personen aus verschiedenen Behörden, wie zum Beispiel die Integrationsbeauftragte in Bonn und Expert_innen, wie der Rechtsanwalt Jens Dieckmann, zu diesem Thema. Eine rassismuskritische Perspektive wird von Prof. Dr. Paul Mecheril, Dozent an der Universität Oldenburg, eingenommen. Von ihm wurde nach dem Film noch ein längeres Interview gezeigt. Er beschreibt das Wort „Bleibeperspektive“ als eine machtvolle Praxis und durch diese Praxis des Bleiberechts – nur die, die einen Nutzen für uns haben, dürfen bleiben – findet eine Entwertung des Menschen statt.

Eigentlich sollte an diesem Abend mit Prof. Dr. Mecheril ein Publikumsgespräch zu dem Thema geführt werden, aus gesundheitlichen Gründen konnte er leider nicht erscheinen. Der Termin wird nachgeholt und in Kürze bekannt gegeben!

 

Kleidertauschparty

Am Freitag, den 22.03.2019 fand in der IBIS-Halle eine Kleidertauschparty statt. An diesem Tag war jede_r eingeladen, alte Lieblingsstücke mitzubringen und „neue“ Lieblingsstücke wieder mitzunehmen. Trotz des schönen Wetters kamen viele Leute mit ihren aussortierten Kleidungsstücken und waren auf der Suche nach etwas „Neuem“ für ihren Kleiderschrank. Darunter waren Damen-, Herren- und Kinderkleidung, Accessoires, Schuhe, Taschen und Schmuck. Bei Kaffee, Tee, Keksen und der Suche nach „neuen“ Kleidungsstücken wurde sich nett unterhalten. Wir freuen uns für alle, die ein „neues“ Lieblingsstück gefunden haben.

 

 

 

 

 

Teilen:

Mehr Beiträge

Hauptschulabschlusskurs

Der Hauptschulabschlusskurs geht vom 12. August 2024 bis zum 27. Juni 2025. Die Unterrichtszeiten sind montags bis donnerstags 8.15-14.00 Uhr und freitags 8.15-13.00 Uhr. Was bietet der Hauptschulabschluss-Kurs bei IBIS

Wusstest du? Savais-tu? Did you know?

Informationen über die Anhörung (Interview) im Asylverfahren gibt es in diesem Video. In den Erstaufnahmeeinrichtungen in Niedersachsen gibt es Asylverfahrensberatung. Diese berät zu den Themen: Ablauf des Asylverfahrens, Rechte in

„Vielfalt vereint“

Am Mittwoch den 17. April war bei IBIS e.V. der Fotograf Johannes Bichmann für sein Projekt „Vielfalt vereint“ zu Gast. Es ging darum, „Gesicht zu zeigen“ – für Demokratie und

Anstehende Veranstaltungen

Wir unterstützen Sie bei Ihrer Suche

Suche