Rechte Strukturen im Nordwesten: ‚Mobile Beratung gegen Rechts‘ berichtet

Die Interkulturelle Woche ist ein guter Anlass, sich mit Hindernissen auf dem Weg zu mehr interkultureller Solidarität und Verständigung zu befassen. Aus diesem Anlass haben Jan Krieger und Martin Göske über rechte Entwicklungen in der Region sowie über ihre Erfahrungen aus der Beratungspraxis berichtet.

 

Die Mobile Beratung gegen Rechts ist einer der jüngsten Fachbereiche bei IBIS e.V. und unterstützt Gruppen und Einzelpersonen, die für eine menschenrechtsorientierte, demokratische Gesellschaft eintreten oder sich explizit gegen Rechtsextremismus engagieren wollen. Sie unterstützten Beratungsnehmende dabei, sich in ihren jeweiligen Orten zu Herausforderungen, Problemen und Fragestellungen auszutauschen und im Zuge dessen gemeinsame Präventions- und Bekämpfungsstrategien gegen rechte Einstellungen und Erscheinungsformen zu entwickeln.

 

Krieger und Göske informierten über rechte Parteien, Gruppen, Vereine sowie über weitere Strukturen und Vereinigungen und machten an Beispielen deutlich, dass die Szene vielfältig geworden ist und sich zunehmend vernetzt. Aktionen seien durch die Sozialen Medien spontaner geworden. Von der Öffentlichkeit oftmals unerkannt, werde sich in gesellschaftlichen Bereichen wie beispielsweise der Obdachlosenhilfe, im Tierschutz oder in Elternvereinen engagiert. Der Einfluss im vorpolitischen Raum ist deutlich spürbar geworden. Rechte Positionen werden anschlussfähig und zunehmend akzeptiert was zur Folge hat, dass Menschen, die sich dagegen engagieren zunehmend verunsichert sind.

 

In der Beratungspraxis machen sich diese Entwicklungen beispielsweise an Schulen bemerkbar. Lehrkräfte würden zunehmend mit rassistischen Aussagen konfrontiert. Zudem fielen Schüler*innen durch WhatsApp Gruppenbeiträge oder antisemitische Pausenspiele auf. Auch vor Universitäten machen die Entwicklungen keinen Halt. Studierende würden zunehmend mit (oftmals nicht ersichtlicher) rechter Kleidung und durch Jodelgruppenbeiträge auffallen. Des Weiteren kam es bei Veranstaltungen in öffentlichen Räumen zunehmend zu rechten Wortbeiträgen oder Räume würden gänzlich genutzt, um rechte Veranstaltungen durchführen zu können. Ein weiteres Beispiel seien Gleichstellungsbeauftragte, deren Professionen durch antifeministische Beiträge in Diskussionen, bei Abendveranstaltungen, E-Mails und Leser*innenbriefen  zunehmend in Frage gestellt werden würden. Die Praxis zeigt demnach, dass es angesichts der beschriebenen Entwicklungen vielfältige Anlässe dafür gibt, die Mobile Beratung zu kontaktieren.

 

Weitere Infos zum Angebot der Mobilen Beratung hier: https://mbt-niedersachsen.de/

 

 

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