Forderungen zum Weltgesundheitstag 2018

Auch Menschen ohne Papiere haben ein Recht auf Gesundheitsversorgung

Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April fordert die Bundesarbeitsgruppe Gesundheit/Illegalität, die Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere dringend zu verbessern. „Der Staat kommt seiner Pflicht nicht nach, mit aktiven Maßnahmen sicherzustellen, dass alle Menschen sanktionslos vom Menschenrecht auf Gesundheit Gebrauch machen können“, kritisiert die Bundesarbeitsgruppe. Im Krankheitsfall haben Menschen ohne Papiere große Schwierigkeiten, angemessen medizinisch behandelt zu werden.

Dies dokumentiert die neue Broschüre „Krank und ohne Papiere“, die heute, am 7. April veröffentlicht wird. Darin stellt die Bundesarbeitsgruppe Menschen vor, die sich teilweise schon lange ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland aufhalten und hiervon Krankheit betroffen sind. Aufgeführt werden Beispiele aus der Praxis von Organisationen und Beratungsstellen, die seit vielen Jahren unversorgte Menschen ohne Papiere notdürftig und meist ehrenamtlich dabei unterstützen, medizinische Hilfe zu finden. Die Beispiele machen deutlich, dass durch gegenwärtige gesetzliche Zugangsbarrieren zum Gesundheitssystem eher Komplikationen und Chronifizierungen in Kauf genommen werden, als den Menschen schnell und unbürokratisch Leistungen zukommen zu lassen.

„In jedem der geschilderten Fälle ist ein sofortiger und ungehinderter Zugang zum Gesundheitssystem ethisch notwendig und rechtlich geboten“, schreiben die Verfasser. Sie weisen zudem daraufhin, dass das skizzierte Problem längst nicht mehr nur Menschen ohne Papiere betrifft. Die lokalen Anlaufstellen werden zunehmend auch von EU-Bürgern ohne Krankenversichertennachweis und Nicht-Versicherten ohne Migrationshintergrund aufgesucht.

In der Bundesarbeitsgruppe Gesundheit/Illegalität haben sich über 80 Organisationen und Einzelpersonen aus der medizinischen Praxis, aus Kirchen und Wohlfahrtsverbänden, der Wissenschaft, Kommunen und nichtstaatlichen Organisationen zusammengeschlossen. Viele Mitgliedsorganisationen leisten notdürftig humanitäre medizinische Hilfe für unversorgte Menschen ohne Papiere.

Mehr Informationen sowie die Pressemitteilung der Diakonie und die veröffentlichte Fallsammlung stehen unter diesem Link: https://www.diakonie.de/broschueren/gesundheitsversorgung-fuer-menschen-ohne-papiere/

Teilen:

Mehr Beiträge

Hauptschulabschlusskurs

Der Hauptschulabschlusskurs geht vom 12. August 2024 bis zum 27. Juni 2025. Die Unterrichtszeiten sind montags bis donnerstags 8.15-14.00 Uhr und freitags 8.15-13.00 Uhr. Was bietet der Hauptschulabschluss-Kurs bei IBIS

Wusstest du? Savais-tu? Did you know?

Informationen über die Anhörung (Interview) im Asylverfahren gibt es in diesem Video. In den Erstaufnahmeeinrichtungen in Niedersachsen gibt es Asylverfahrensberatung. Diese berät zu den Themen: Ablauf des Asylverfahrens, Rechte in

„Vielfalt vereint“

Am Mittwoch den 17. April war bei IBIS e.V. der Fotograf Johannes Bichmann für sein Projekt „Vielfalt vereint“ zu Gast. Es ging darum, „Gesicht zu zeigen“ – für Demokratie und

Anstehende Veranstaltungen

Wir unterstützen Sie bei Ihrer Suche

Suche